Die letzten Tage waren schon toll und veranlassen mich, einen weiteren Artikel zu schreiben. Diesmal geht es vorrangig um unsere bisherige Koenigsetappe mit dem Ziel Damaskus.
Wir starteten nach dem Sonnenaufgang von der Beduinen-Base und verbrachten den Vormittag damit, den Kampf Gravitation gegen Kunze und Letz fuer uns zu entscheiden. Es war echt ekelhaft, sich 40 km damit zu beschaeftigen, bloede Berge hochzufahren. Zur Mittagspause wurden unsere Muehen jedoch mit einem geilen Essen belohnt: Es gab Broiler, Pommes und Salat, das Ganze mit endgeiler Knoblauchsosse. Das Tuepfelchen auf dem I setzte fuer mich der leckere Cappuccino. Nun gings nochmal kurz ans Relaxen und gegen drei, kurz nachdem die Hitze nicht mehr absolut unertraeglich ist, sondern nur noch unertraeglich ist, gings los. Werden wir es heute noch schaffen? Es gab Geruechte, es wuerde viel bergab gehen, aber selbst dann koennte es knapp werden, denn um sieben ist es dunkel. Wir hatten von nun an 4 Stunden fuer 90-100 km mit Gepaeck zu bewaeltigen. Ausserdem waren die Strapazen vom Vormittag auch nicht vergessen.
„Wir werden sehen, wie weit wir kommen!“ war unser Motto. Sprachens und traten in die Pedalen. Zuerst war nichts von dem Gefaelle zu sehen, es ging bergauf! Doch ploetzlich! Warnschilder! Gefaelle! Jetzt gehts aaaaaaaaaaaaaaaaab! Helm auf! Beatsteaks in den Player! Mucke voll aufdrehen! Kampfgeschrei! Der Adrenalinspiegel ging ab wie Schmidts Katze. Wie die absolut Geisteskranken heizten wir ewig den Berg hinunter. Geschwindigkeiten jenseits der Schallmauer und bereit, nicht von der linken Spur zu weichen, donnerten wir ins Tal. Zwischenzeitliche Duelle mit LKWs wurden locker zu unseren Gunsten entschieden und: Haette ich einen Rueckspiegel, haette ich den Trucker kotzen sehen. Vom Fahrradfahrer versaegt – haha!!! Ueber die Maximalgeschwindigkeit kann ich keine genauere Angabe machen, da der Radcompi bei ueber 60 anfaengt zu spinnen. Ich sag nur soviel: Er zeigte etliche Kilometer nix an!
Voellig entkraeftet kamen wir nach rund 140 Tageskilometern in der heiligen Stadt Damaskus an. Sie empfing uns nicht sehr freundlich. Dreckige Abgase und Staub aus Wueste und Schornsteinen erschwerten Sicht und Atmung. Dennoch kaempften wir uns durch und konnten am Abend ein zwei wohlverdiente syrische Pilsener im Hostel geniessen.
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