Verfasst von: Letzi | August 23, 2008

Auf gehts!

Nun ist es schon fast ein Jahr her, seitdem wir unterwegs waren. Da es letztes Jahr soviel Spaß gemacht hat Euch mit Neuigkeiten zu versorgen, haben wir einen neuen Blog unserer neuesten Reise angelegt. Zu finden unter http://withoutfarsi.wordpress.com

An der rechten Seite im Blogroll findet ihr den Blog ebenfalls.

Viel Spaß beim Lesen und weiterempfehlen!

Verfasst von: PaKu | Oktober 3, 2007

Die letzten Stunde

Nun befinden wir uns in den letzten Zügen unserer Tour und verbringen diese Zeit ım asiatischen Teil Istanbuls. Die Zeit des Wartens hat Patrick damit verbracht, einem Frisör die Möglichkeit zu geben sich selbst zu kopieren, ansonsten haengen wir nach 11h Busfahrt aus Kappadokien ganz blöd rum.
Doch wir wollen keine Zeit sinnlos verstreichen lassen und nutzen diese dazu eine kleine Abschlussstatistik zusammenzustellen.

Gefahrene Strecke:                           ca. 1600 km
davon gebirgig bis sehr gebirgig:          ca. 600 km
Tage mit Montezumas Rache:  7
Platten:
Sebastian: 5 Dank dem neuen ‚unplattbaren‘ Continental Top Contact
Patrick:   2 mit gebrauchten Schwalbe Marathon XR
es kann sich jeder sein eigenes Urteil bilden welcher Reifen besser für solch eine Tour geignet ist
Topspeed: irgendwas jenseits der 80 km/h
Höchster gesehener Berg: über 3700 m
höchste befahrene Strasse: ca. 2000 m
sonstige Defekte: eine gebrochener Trinkflaschenhalter, MP3 Player kaputt (Trekstor, Sattelschraube, 1 Ständer abgebrochen
tiefste Tiefe unter Tageslicht: ca. 65 m (da leben Höhlenmenschen)
Anzahl der Wiederholungen von İ`ve been looking` for Freedom: ca. 1000
beradelte Kontinente: 2
beradelte Laender: 2
beradelte Terrorstaaten: 1
beradelte Terrorstatten, die eigentlich voll nett sind: 1
beradelte Staaten, die kein Terrorstaat sind, bei denen jedoch entgegen der Pressefreiheit Blogs einfach so komplett gesperrt werden: 1
Enführungen: 0
Entführungsversuche: 0 (obwohl manche Syrer uns zum bleiben zwingen wollten, aber das zaehlt nicht)
bewaffnete Grenzer in Syrien: 0
entgegenkommende Fahrzeuge auf syrischen Autobahnen: mindestens 100
den Autofahrern in Damaskus entgegenkommende Radfahrer aus Deutschland auf einer Stadtautobahn: 2
überholte LKWs: ca. 30
Menge getrunkener Tee: ca. 50 Liter
davon Menge Tee auf Einladung: ca. 49 Liter

Verfasst von: PaKu | Oktober 1, 2007

Gollum

Es ist etwas Unglaubliches geschehen. Am letzten Tag unseres Kappadokienaufenthalts besuchten wir eine unterirdische Stadt. In mehr als 70 Meter Tiefe haben sich hier vor mehreren hundert Jahren Christen versteckt. Ein sehr verwinkeltes Hoehlensystem. Und genau hier ist es passiert, wir bekamen einen Hoehlenmenschen zu Gesicht! In einer leider etwas dunklen Aufnahme ist es mir gelungen, diesen Anblick festzuhalten. Er sah sehr menschenaehnlich aus!

Verfasst von: Letzi | September 30, 2007

Hau weg, die Scheisse!

So, das wars! Schnauze voll! Jetzt reichts! Aus die Maus! Wir können unsere Raeder nicht mehr sehen und schmeissen sie in Kappadokien den Abgrund hinunter.

Na gut, kleiner Spass. Aber nun ist es wohl endgültig mit Radfahren vorbei. Wir haben nun gut 1600 km in den Beinen und denken es reicht. Den letzten Tag auf unseren Raedern verbrachten wir damit, uns die unheimlich tolle Szenerie Kappadokiens anzuschauen. Es sind sehr viele grandiose Fotos entstanden, die demnaechst bei FLICKR und in unseren StudiVZ-Alben zu bewundern sind. Allen voran Patricks krasse Abgrund-Fotos. Wer also denkt nun kommt nix mehr in diesem Blog, der denkt falsch.
Das Kappadokien ein heisser Spot für Fernradler ist, hat der heutige Tag bewiesen. Als wir uns gerade wie auf dem Foto knipsen liessen kam ein Australier vorbei, der gerade aus Frankreich kam und auch schon vier Jahre unterwegs ist. Gemeinsam radelten wir ein paar Kilometer und durften feststellen, dass es doch noch fittere Menschen als uns gibt (wer haette das gedacht). Bergauf ohne Gepaeck hatten wir Probleme dem Aussie zu folgen, der vollbeladen war. Ja, die Welt ist ein Dorf und im naechsten Ort trafen wir Daisuke (der mit den 117500 km) und es war so, als wenn das jeden Tag passiert.

Mit dem extrem Fernradeln über mehrere Jahre ist das so eine Sache, dennoch denke ich meine Sache ist es nicht, denn ich glaube, da spreche ich auch für Patrick, freue ich mich nach vier Wochen sehr auf zu Hause und vor allem auf die bessere Haelfte, die schon laenger vermisst wird.

Verfasst von: PaKu | September 29, 2007

Japanische Mondlandung

Nachdem wir die luftigen Hoehen etwas verlassen haben und uns nur noch zw. 1100 und 1500 Metern bewegen, ging es mal wieder endlose Landstrassen entlang. Unsere Mittagspause verbrachten wir an einem herrlich gelegenem Bergbach. Die Sachen und man selbst wurden ein bisschen gereinigt. Ich hatte dann auch mal wieder das Glueck, einen Platten zu bekommen. Da es bis zum naechsten Ort ein Stueckchen war, hiess es schieben. Doch hier dauert es nicht lange, bis man Hilfe gefunden hat. Nach 5 Minuten Schieben kam Metin Y., ein tuerkischer Teppichhaendler, und nahm uns 20 km bis zur naechsten Tankstelle mit. Hier haben wir dann gleich komplett alles gewechselt. Ersatzschlauch und Ersatzmantel draufgezogen und alles war wie neu. Wir entschlossen uns dann auch neben einer Raststaette zu naechtigen. Mit Hundebgebell, lauter Musik und Strassenlaerm in den Ohren fanden wir dann irgendwann den Schlaf. Wir entschlossen uns dann am nachsten Tag auch mit dem Bus weiterzufahren. 7 Tage Radeln ohne Pausentag und nur Schlafen im Zelt machten sich bemerkbar. Die letzten 3 Naechte waren auch sehr kalt. Tagsueber Temperaturen ueber 30 Grad und in der Nacht unter 10. Mit dem Bus ging es dann 60 km gen Norden und von dort nochmal 10 km mit dem Rad nach Goereme in Kappadokien. Was uns hier fuer ein Anblick geboten wurde ist unbeschreiblich. Wenn ich mir eine Mondlandung vorstelle, dann so. Eine durch einen Vulkanausbruch entstandene Landschaft, wo frueher sogar Menschen wohnten. Heute ist es leider eine reine Touristenattraktion. Wir fanden auch eine sehr nette und guenstige Pension. Hier angekommen sprangen wir erstmal in den Pool und genossen unser Bier. Stolz auf unsere 1600 geradelten Kilometer und ziemlich erschoepft sassen wir da und genossen es einfach mal nichts zu machen. Doch dann steht auf einmal ein japanischer Radler auf dem Hof. Wir begruessten ihn freundlich ‚Na auch mit dem Rad unterwegs? Wieviel km haste denn schon runter?‘ Seine Antwort war kurz und trocken: 1.175.500 km. Der Typ ist seit 9 Jahren unterwegs und schon 3mal um die Welt geradelt. Einfach nur unglaublich. Wir gaben ihm ein paar Tipps fuer Syrien und heut morgen ist er wieder los gen Orient. Sebastian ist uebrigens gerade dabei Platten Nummer 4 und 5 zu beheben. Da haben sich die 70 Euro fuer neue Reifen wirklich gelohnt. Und wie bereits erwaehnt: Reifen mit einer Unplattbargarantie. Wir werden noch bis Sonntag in Goereme bleiben und die Landschaft hier ohne Gepaeck erkunden. Am Sonntag werden wir dann mit dem Nachtbus nach İstanbul duesen.

Kappadokien

Verfasst von: Letzi | September 27, 2007

Berg und Tal

Mittlerweile sind wir zu den absoluten Bergfahrern geworden. Wir befinden uns laut Angabe der Einheimischen im Toros-Gebirge in Zentralanatolien. Teilweise gurken wir mit den Raedern auf 2000 Metern rum. Wir haben Wahnsinns-Aussicht auf Berge, die bis zu 3700 Meter hoch sind. Der Berg auf dem Foto ist so einer.
Trotz der Abgelegenheit gibts hier Internet. Gestern durften wir dieses benutzen und zwar im ansaessigen Dorfshop an der Kasse. Jeder durfte zugucken. Gezeltet wurde nach einem Angebot der Bewohner mitten im Dorf. Die Naechte hier sind sehr kalt, so um die zehn Grad, dennoch wird es tagsüber sehr heiss. Die Tour neigt sich langsam dem Ende  und ich bin der Meinung das Beste kommt zum Schluss, denn die Landschaft ist hier unbeschreiblich schön. So, wir werden uns dann mal weiter den Berg rauf quaelen, damit die Waden stramm bleiben.

Verfasst von: PaKu | September 26, 2007

Erkenntnisse fuers Leben

Unsere Tour wird nun immer mehr zu einer Lern- und Wissenschaftstour. Nachdem wir von unserem Freund Mac Güver ja bereits diverse Fertigkeiten erlernten, kamen in den darauffolgenden Tagen einige neue dazu. Wir entschieden uns wieder ein paar km auf der Autobahn gutzumachen. Trotz des ‚Fahrrad verboten‘-Schilds wagten wir uns an die Mautstelle heran, die erst den Zugang zum Highway ermoeglicht. Als wir gerade passieren wollten, kam ein Kontrolleur, oh nein, dachten wir, doch keine Autobahn. Aber nein, wir wollten nur die falsche Schranke passieren. Er zeigte uns die richtige Schranke und zack ging es, trotz eigentlichem Verbotes auf die Autobahn. Auch hier haben wir wieder etwas Neues gelernt. Eine Mautstelle darf auch mit dem Fahrrad nicht wie man will passiert werden. Nach endlosen 60 km entschlossen wir uns, unser Nachtlager in einem kleinen Dorf abseits der Autobahn aufzuschlagen. Wir fanden einen herrlichen Platz an einem Fluss mit einem Schloss auf einem Berg in Sichtweite. Die fleissigen Angler am Fluss liessen sich von uns nicht weiter stoeren. Wir faellten noch einen 1/4 Baum und bauten unser Quartier zw. Kuhfladen mit einer atembraubenden Kulisse auf (der Fluss und dahinter das beleuchtete Schloss). Am gemuetlichen Lagerfeuer haben wir dann auch wieder etwas Neues gelernt: Eine halbvoll gefuellte Mueckenspraydose explodiert nach exakt 40 Sekunden im Feuer. Eine fast leere Kettenspraydose fliegt nur kurz durch die Gegend und ein leerer Gaskocher macht nur eine kurze Stichflamme. Mit diesen neuen Erkenntnissen schliefen wir unter freiem Himmel ein. Jean Puetz ware stolz auf uns.

Am Morgen dann der Schock. Platten bei Sebastian. Mittlerweile der 2. bei ihm. Also zur Tankstelle hingeschoben und zack alles geflickt und weiter gings auf die Autobahn. Doch dann der naechste Schock. Wieder Platten bei Sebastian. Der 2. in einer Stunde und das trotz einer Pannengarantie des Reifenherstellers. Also wieder ran an die naechste Tankstelle. Schlauch gewechselt unter freundlicher Mithilfe und vielen neugierigen Blicken. So hatten wir bzw. Sebastian wieder etwas gelernt. Platten beheben geht nun ruckzuck. In Adana dann angekommen wurden wir von der Polizei darauf hingewiesen, dass Fahrraeder nicht erlaubt sind auf der Autobahn. Also verliessen wir diese nach 100 km. Naja da haette uns ja auch mal einer von den Soldaten oder diesen polizeiaehnlichen Beamten, die wir unterwegs zu Genuege getroffen haben, darauf hinweisen koennen. Aber auch hier, wieder etwas gelernt. Fahrradverbotsschilder sind nicht nur so da. Mittlerweile sind wir in Pozanti angekommen. Ein kleiner Ort in Anatolien. Ich hatte heut frueh auch einen Platten. Durch das viele Autobahnfahren kommen staendig kleine Metallsplitter in den Reifen. Wir sind naemlich trotz eigentlichen Verbots wieder Autobahn gefahren. Das war ein Spass. Bergauf an einen LKW drangehangen und bergab ging es dann mit 60 kmh an LKWs wieder vorbei.

Nun geht es weiter in Richtung Goereme in Kapatokien. Wenn uns kein Hund von den Raedern reisst, muessten wir spaetestens am Freitag dort ankommen. Aber wer weiss…

Verfasst von: Letzi | September 25, 2007

Müc Güver

Nun habt ihr ja schon lange nichts mehr von uns gehört. Das lag zum einen daran, dass wir in den letzten Tagen ordentlich Kilometer gemacht haben und zum anderen am bekannten Einschnitt der Türkei in die Meinungs- und Pressefreiheit (WordPress-Sperre).

Dennoch möchten wir euch die vergangenen Ereignisse nicht vorenthalten. Am Freitag haben wir den syrischen ‘Terrorstaat’ verlassen. Von Terror kaum eine Spur – eher Gastfreundschaftsterror, den wir unbeschadet überlebt haben. Der Grenzübertritt war schon eine Erfahrung für sich, denn mit Wechsel des Staatsgebietes aendert sich schlagartig die Natur: In Syrien noch relativ dörre und trocken, war es einen Kilometer spaeter wie im mitteldeutschen Harz. So verbrachten wir die letzten drei türkischen Naechte endlich wieder in freier Natur. Vorgestern schliefen wir idyllisch neben einer Tankstelle, dessen Besitzer eine kleine Familienfeier veranstaltete und uns ermoeglichte, dort zu campen. Obwohl er uns mit türkischer Pizza versorgte, hatten wir noch Hunger und wollten was kochen. Unser Zeltnachbar, ein tuerkischer LKW Fahrer war uns dabei sehr hilfreich. Er konnte irgendwıe alles besser als wir. Er zerkleinerte fachmaennisch unseren Knoblauch und war davon überzeugt, dass er das Bier besser einkippen kann als wir. Ausserdem gab er uns Licht vom LKW, half beim Zeltaufbau und gab uns passende Sitzunterlagen aus Karton. Die Krone setzte er dem ganzen allerdings auf, als unser Gaskocher streikte. Wir richteten uns schon darauf ein, kalt zu essen, als Müc Güver mit einem mordsmaessigen tragbaren Gaskocher aufkreuzte. Zu guter Letzt fanden wir doch noch etwas, das wir deutlich beser koennen. Nach einem Efes strich Müc Güver die Segel und traute sich auch nicht an unseren guten ‘Flaeminger Jagd’-Kraeuter heran.

Falls du das liest, lieber Müc Güver, hab vielen Dank!!!

Tanke

Bei einer kurzen Rast an einer Tanke wurden wir mit Kaffee bewirtet und einen Moment spaeter von der Belegschaft angeworben und sofort mit Arbeitskleidung ausgestattet. Kurz darauf verliessen wir allerdings unseren neuen Arbeitsplatz und waren nie mehr dort gesehen – wir sind ja nicht zum Arbeiten hier!

Verfasst von: PaKu | September 20, 2007

Massalam Syria

Fuer uns heisst es jetzt so langsam Abschied nehmen von Syrien. Wir hatten hier wunderschoene Tage und es laesst sich nur schwer in Worte fassen, was wir hier alles erleben durften. Die Tage in Damaskus waren sehr schoen. Eine sehr beeindruckende Stadt. Wir goennten uns auch den Luxus eines Hammambesuches. In diesem tuerkischem Dampfbad liessen wir uns mal so richtig durchkneten und schwitzten den ganzen Dreck der vergangenen Tage aus. Wir durften auch mal wieder deutsches Liedgut preisgeben. Der Masseur war ganz scharf drauf, deutsche Lieder zu hoeren. Also war es mal wieder Zeit fuer Wolle Petry „Das ist Wahnsinn…“, als Zugabe gab es noch das Meisenmannlied von Helge Schneider in seiner kompletten Fassung und Letzi sang wunderschoene David Hasselhoff Lieder.

Mit dem Zug ging es dann 1. Klasse bis nach Tartus ans Mittelmeer. Fuer die vierstuendige Fahrt mussten wir umgerechnet ganze 4 Euro bezahlen und das in der 1. Klasse. Angekommen im Ort abends um 20Uhr radelten wir los und kamen dann tatsaechlich noch bei Leuten unter. Nach anfaenglichen Ueberredungskuensten wurden wir dann doch noch freundlich aufgenommen und mussten der englichsprechenden Tochter Rede und Antwort stehen. Unser Nachtquartier war dann eine laubenartige Behausung, ausgestattet mit Bier im Kuehlschrank und einer Maus als Mitbewohner. Sebastian kam dann auf die glorreiche Idee, diese mit Pfefferspray eliminieren zu wollen. Nur in einem 6qm grossen Raum mit nur einem offenem Fenster ist das keine so gute Idee. Nach einigen Hustern und Augenreibern konnten wir dann doch endlich schlafen.

Mittlerweile sind wir in Latakia angekommen, 50km vor der tuerkischen Grenze. Ab morgen wird dann sicherlich auch der anstrengende Teil unserer Reise beginnen. Vor uns liegen eigentlich nur noch Berge, Berge, Berge. Aber wir sind ja mittlerweile gut eingefahren. Ca. 800 geradelte Kilometer stecken in unseren Knochen. Unser Plan ist im Moment bis nach Ankara zu radeln und dann mit dem Zug nach Istanbul. Aber mal schaun, was bis dahin noch alles passiert…

Hier sei nochmauf unsere Bilder hingewiesen. Einfach auf der rechten Seite auf „MORE PHOTOS“ klicken und schon gibt es ein paar Impressionen von unserem Trip.

Verfasst von: Letzi | September 18, 2007

We’re on the Highway to hell! Yalla, Yalla!

Die letzten Tage waren schon toll und veranlassen mich, einen weiteren Artikel zu schreiben. Diesmal geht es vorrangig um unsere bisherige Koenigsetappe mit dem Ziel Damaskus.

Wir starteten nach dem Sonnenaufgang von der Beduinen-Base und verbrachten den Vormittag damit, den Kampf Gravitation gegen Kunze und Letz fuer uns zu entscheiden. Es war echt ekelhaft, sich 40 km damit zu beschaeftigen, bloede Berge hochzufahren. Zur Mittagspause wurden unsere Muehen jedoch mit einem geilen Essen belohnt: Es gab Broiler, Pommes und Salat, das Ganze mit endgeiler Knoblauchsosse. Das Tuepfelchen auf dem I setzte fuer mich der leckere Cappuccino. Nun gings nochmal kurz ans Relaxen und gegen drei, kurz nachdem die Hitze nicht mehr absolut unertraeglich ist, sondern nur noch unertraeglich ist, gings los. Werden wir es heute noch schaffen? Es gab Geruechte, es wuerde viel bergab gehen, aber selbst dann koennte es knapp werden, denn um sieben ist es dunkel. Wir hatten von nun an 4 Stunden fuer 90-100 km mit Gepaeck zu bewaeltigen. Ausserdem waren die Strapazen vom Vormittag auch nicht vergessen.

„Wir werden sehen, wie weit wir kommen!“ war unser Motto. Sprachens und traten in die Pedalen. Zuerst war nichts von dem Gefaelle zu sehen, es ging bergauf! Doch ploetzlich! Warnschilder! Gefaelle! Jetzt gehts aaaaaaaaaaaaaaaaab! Helm auf! Beatsteaks in den Player! Mucke voll aufdrehen! Kampfgeschrei! Der Adrenalinspiegel ging ab wie Schmidts Katze. Wie die absolut Geisteskranken heizten wir ewig den Berg hinunter. Geschwindigkeiten jenseits der Schallmauer und bereit, nicht von der linken Spur zu weichen, donnerten wir ins Tal. Zwischenzeitliche Duelle mit LKWs wurden locker zu unseren Gunsten entschieden und: Haette ich einen Rueckspiegel, haette ich den Trucker kotzen sehen. Vom Fahrradfahrer versaegt – haha!!! Ueber die Maximalgeschwindigkeit kann ich keine genauere Angabe machen, da der Radcompi bei ueber 60 anfaengt zu spinnen. Ich sag nur soviel: Er zeigte etliche Kilometer nix an!

Voellig entkraeftet kamen wir nach rund 140 Tageskilometern in der heiligen Stadt Damaskus an. Sie empfing uns nicht sehr freundlich. Dreckige Abgase und Staub aus Wueste und Schornsteinen erschwerten Sicht und Atmung. Dennoch kaempften wir uns durch und konnten am Abend ein zwei wohlverdiente syrische Pilsener im Hostel geniessen. Endlich da!

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